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Geld verdienen mit dem EyeEm Market: Ein Fotograf teilt seine Tipps

By Lars - 6 min read

Hier erfährst du, wie man Aufwand und Ertrag in Einklang bringt.

Michael Zwahlen (@MichaelJay) ist ein Fotograf aus Berlin, der auf dem EyeEm Market erfolgreich Fotos online verkauft. Wir baten ihn, einige seiner Tricks zu verraten.*

Ich habe in den ersten vier Monaten des Jahres 2017 mehr als $1250 verdient — mit knapp mehr als 1000 Bildern auf dem EyeEm Market. Ich glaube, dass dies ein ziemlich guter Ertrag für den Aufwand ist den ich in das Wachstum meines Portfolios stecke.

Portrait of serious mid adult man with beard against black background

Meine Herangehensweise für den EyeEm Market ist relativ einfach: Ich konzentriere mich darauf, die Mehrzahl meiner Bilder so aufzunehmen, dass sie keine Model Releases benötigen und dementsprechend für so viele potenzielle Käufer wie möglich attraktiv sind.

Hier sind fünf Lektionen, die ich beim Hochladen und der Auswahl für die Premium Collection gelernt habe.**

1. Konzentriere dich auf wenige Bilder, aber mache jedes Einzelne besser
Während ich eine Vielzahl von Inhalten und Stilen fotografiere, haben meine Bilder eines gemeinsam: Sie wurden alle nachbearbeitet. In vielen Fällen bedeutet das, dass ich nur Filter in der EyeEm App angewendet oder den Kontrast und die Sättigung in Snapseed leicht erhöht habe – ich lade die Bilder nie direkt aus der Kamera hoch.

CAR MOVING

Auch das einfachste und spontanste Bild verdient meine Aufmerksamkeit wenn ich es zum Verkauf anbieten möchte. Kräftige Farben und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Licht und Schatten lassen deine Bilder zwischen anderen, ähnlichen Motiven hervorstehen.

2. Nur hochladen, wenn es etwas Neues gibt
Meine goldene Regel bei der Bildauswahl ist es, nie mehr als drei Bilder auszuwählen. Was auch immer ich fotografiere, in meinem Portfolio findest du nie mehr als drei Bilder von demselben Motiv. Ich könnte zehn oder zwanzig Fotos machen, aber ich werde nie mehr als drei auswählen. Nach drei Bildern muss ich einen anderen Blickwinkel, ein anderes Thema oder eine andere Emotion finden, um beim Hochladen den Eindruck zu bekommen, etwas Neues zu schaffen.

Seit 2002 mache ich Stockfotos und habe einige Kernthemen entwickelt. Zwei davon sind Texturen und Hintergründe: Motive, welche vor allen Dingen bei Grafikdesignern beliebt sind, die sie mit Textüberlagerungen verwenden.

Close-up of yellow line
Premium

Dies ist auch einer der wenigen Fälle, in denen ich es mir erlaube, mehrere ähnliche Aufnahmen zu schießen und hochzuladen. Wichtig ist sicher zu stellen, dass alle Variationen einen anderen Zweck erfüllen — sei es unterschiedliche Blickwinkel, Kombinationen verschiedener Elemente oder die Verwendung unterschiedlicher Blenden, um Variationen der Tiefenschärfe zu erzeugen.

Close-up of yellow yard line on soccer field

In dieser Serie von 17 Fotos, die ich auf einem Fußballfeld aufgenommen habe, ist jedes Bild in mindestens einer Hinsicht signifikant anders ist als die anderen. An diesem Tag habe ich mehr als 50 Bilder aufgenommen, obwohl ich genau wusste, worauf ich hinaus will – und nur jedes dritte ausgewählt habe.

3. Vermeiden Sie rechtliche Probleme von Anfang an
Um mit Bildern Geld zu verdienen, musst du ein paar Fallstricke vermeiden. Logos, Warenzeichen oder Personen zu zeigen, verhindert die kommerzielle Nutzung deiner Fotos. Ich behalte das im Hinterkopf wenn ich den Auslöser drücke.

Wer Berlin kennt, wird auch das folgende Stadtbild wieder erkennen. Es ist von der berühmten Oberbaumbrücke aus in Richtung Innenstadt mit dem dominierenden Fernsehturm aufgenommen.

City skyline at sunset

Das Gebäude etwas rechts von der Mitte hat einen Mercedes-Benz Stern auf dem Dach. Wie jedes Markenzeichen wäre der Stern ein striktes No-Go für die kommerzielle Lizenzierung. Die Vermeidung dieses Problems war aber nur eine Frage des Timings. Der Stern dreht sich, also habe ich 30 Sekunden gewartet, bis er nur von der Seite sichtbar war und als Streifen statt als Stern gezeigt wird.

4. Entfernen von Logos und Designelementen
Wir sind ständig von Logos und Designelementen umgeben. Man findet sie auf Kleidung, Sonnenbrillen, elektronischen Geräten – überall. Manchmal verstecken sie sich an unerwarteten Orten oder sogar in freier Sicht. Auf dem folgenden Bild habe ich nicht gut genug hingesehen:

CLOSE-UP OF WOMAN HOLDING SMART PHONE

Hier ist eine zweite Version des Bildes, für die ich das Blumenlogo (und den handgezeichneten Smiley, nur um sicher zu gehen) entfernt habe. Da der restliche Text nur erläuternd ist, wurde das Bild für die Premium Collection angenommen:

Cropped hand holding coffee cup in front of brick wall

Ich verwende Lightroom auf meinem Desktop, um Bilder zu bearbeiten. Aber auch mobile Tools wie Snapseed, Touch Retouch oder Photoshop Fix enthalten Werkzeuge, die solche Änderungen mit ein paar Klicks möglich machen und damit deine Verkaufschancen drastisch verbessern.

5. Ein ständiger Lernprozess.
Die erste Lizenz für eines meiner Fotos habe ich vor fast 15 Jahren verkauft. Lange Zeit war Fotografieren nur ein Hobby für mich, in weiterer Folge damit auch Geld zu verdienen, war eine Motivation, die es mir ermöglichte, Zeit in die Entwicklung als Fotograf zu investieren. Auch heute noch lese ich regelmäßig Artikel darüber, wie man ein besserer Fotograf wird.

Nutze unbedingt das Feedback, das du bei EyeEm erhältst und versuche, immer besser zu werden. Die Bilder, die nicht für die Premium Collection akzeptiert werden, geben gute Indizien. Analysiere, was funktioniert und was nicht funktioniert. Stetig zu lernen verbessert nicht nur deine Chancen, Fotos zu verkaufen, sondern hilft dir auch, deine fotografischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Hinweis: Michael arbeitet für EyeEm. Allerdings wird er weder für die Werbung für EyeEm Market entlohnt, noch bekommt er andere Vorzüge (wie z.B. eine prominentere Darstellung seiner Fotos) im Austausch für das Verfassen dieses Beitrags.